Danke an meinen geschätzten Kollegen Robert Heiduk von der Eisenklinik für das Interview mit Henk. Henk wird am Freitag den 14.09.18 einen Tagesworkshop zum Thema: „Schnelligkeitstraining: Mythen und Realität“ geben. Melde Dich jetzt an.
Interviewer: Robert Heiduk (RH)
Experte: Henk Kraaijenhof (HK)
RH: Ich darf begrüßen Henk Kraaijenhof, letztes Jahr bei der Athletik-Konferenz 2017 zum besten Sprecher von den Teilnehmern gewählt worden. Ich weiß gar nicht, ob du das auch schon wusstest?
HK: Nein, nein.
RH: Falls nicht, teile ich es dir hiermit mit. Wir hatten zwar eine sehr hohe Durchschnittsbewertung von allen, also alle waren sehr knapp beieinander, doch letzten Endes hast du da quasi den Wettbewerb sozusagen – oder war es ein Wettbewerb? eigentlich nur eine Qualitätsrückmeldung, ein Feedback – zum besten Sprecher angeführt. Und ich habe dich so ein bisschen beobachtet, Henk, vorher, vor der Konferenz. Und der Henk hat diese ganze Veranstaltung angegangen wie ein professioneller Athlet. Das heißt, Henk kam schon einige Tage vorher an um sich zu akklimatisieren und zu gucken. Und dann die letzten Minuten vor seinem Auftritt, hat man gesehen, wie er die Spannung aufgebaut hat, wie er hin und her gegangen ist, dann auf die Bühne gestürmt ist und dann einen fulminanten Vortrag gemacht hat. Und das Feedback war wie gesagt grandios. Das Thema war Trainings-Lehre 2.0, vielleicht können wir da auch noch mal drüber sprechen, weil das ein hochinteressantes Thema ist, eines deiner Spezialthemen. Das werden wir noch mal in einem weiteren Podcast machen, weil das sehr komplex ist auch. In diesem Podcast wollen wir einfach mal über dein Thema auf der Athletik-Konferenz 2018 sprechen, nämlich „Schnelligkeitstraining – Mythen und Realität“, dein Spezialgebiet, dein tägliches Brot könnte man so sagen, von deiner aktiven Zeit als Trainer von Weltklasse-Leichtathleten. Und vielleicht erst mal so im Vorherein habe ich gehört, dass du wieder angefangen hast ein sehr vielversprechendes Talent, eine Athletin im Sprint zu trainieren. So hast du es in deinem Blog auch beschrieben. Und was mich zunächst einmal interessieren würde ist, wie machst du denn ein Talent aus? Weil in Deutschland ist ja Talentforschung in der Sportwissenschaft traditionell sehr groß und woran macht denn Henk Kraaijenhof ein Talent im Sprint fest?
HK: Das ist eine schöne Geschichte, Danke für diese Frage, Robert! Eine schöne Geschichte. Ich musste erst mal erkennen, dass es eigentlich in Holland oft eine Zufallsfrage ist, denn wir haben hier in Holland nicht einen großen genetische Pool wo man Athleten herausnehmen kann wie in China oder in den Vereinigten Staaten oder vielleicht auch in Deutschland. Wir haben nur eine ganz kleine Bevölkerung von 17 Millionen Leuten. Sport ist abgesehen von Eisschnellauf und Fußball nicht so populär und auch die Leichtathletik nicht ganz. Wir haben beschränkte Mittel, zum Beispiel die erste Leichtathletik-Halle zum Training war erst da etwas in 2000 und noch immer sind die Leichtathletik-Anlagen, Hallenanlagen – wir haben nur zwei oder drei in ganz Holland. Das macht das Training im Winter schwierig. Deshalb bin ich als Trainer immer nach Deutschland gefahren, nach Dortmund oder Stuttgart oder Karlsruhe, wo ist dieser Hallen gab. Also Talent – erstens ich hatte das Glück ein Mädchen zu trainieren für 13 Jahre lang zu trainieren und zweimal Weltmeisterin und fünfmal Europameisterin war auf 60 Meter in der Halle, Nelli Cooman war ihr Name. Und jetzt bin ich – und ist sie aufgerufen eine Tochter zu haben, jetzt 18 Jahre alt. Und die hat auch den Gedanke Leichtathletik zu machen, hat erst Hockey gespielt und möchte jetzt auch Sprint machen wie ihre Mutter. Ist vielleicht nicht so gut, das weiß man nicht, sie muss ihren ersten Freiluft-Wettkampf noch machen. Sie hat noch nie einen Wettkampf gemacht. Sie ist dieses Jahr in der Halle 60 Meter gelaufen zum ersten Mal mit nur drei Monaten Training und hat die 60 Meter gewonnen in 8,06. Also, das ist nicht superschnell aber wenigstens ein gutes Sprungbrett für weitere Leistungen, das ist schon gut. Und ich bin gespannt, was sie in diesem Monat – es ist jetzt Juni, wenn sie einen Wettkampf läuft. Sie hat auch die Prüfung ) gemacht für ihr Gymnasium, das hat natürlich auch viel Zeit, Energie und Stress gekostet. Also, ich werde mal sehen was das wird. Sie hat wenigstens gute genetische Anlagen, sehr viele schnelle Phasen, wir haben das alles schon getestet. sehr gute Reaktionszeit, das Nervensystem ist außerordentlich gut entwickelt für Sprint eigentlich und das neuromuskuläreSystem.
RH: Das heißt letzten Endes, wenn die Mutter gute Gene hat, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Kinder auch gute Gene haben, sehr hoch?
HK: Es gibt ja auch immer noch einen Vater. Wenn der Vater sehr unsportiv ist dann haben wir einen Mischfall
RH: Aber zumindest ist ja nicht nur ein Faktor in deinem Beispiel relevant, nicht nur, wie gesagt, dass die Mutter gute Gene hat, sondern frei dem Motto „White men can’t jump or sprint“ – ein Punkt übrigens, den du in deinem Seminar anbieten wirst.
HK: Das ist ja Diskriminierung, Robert. Diskrimintation, wenn man das sagt.
RH: Ja. Ich hatte mal, aber ich muss dazu sagen, ein Zitat gehört, ich darf den Urheber nicht nennen. Es war in den 80er Jahren in Amerika, und der wurde im Fernsehen gefragt: „Wann glauben Sie, wann werden wir den ersten weißen 100-Meter-Weltrekordler haben?“ Der Befragte antwortete: „Wenn wir den ersten schwarzen Einstein haben.“ Total politisch inkorrekt, aber wir dürfen hier total politisch inkorrekt sein, so wie wir das sagen – das ist die Freiheit des Internets. Aber in gewisser Weise spielen da ja eben auch biologische, genetische Faktoren eine Rolle. Man kann Biologie und Genetik auch nicht weg diskutieren, auch wenn sie vielleicht nicht zur Political Correctness gehören, aber das sind nun mal Naturgesetze. Und von daher scheinen ja auch diese Sachen hier eine Rolle zu spielen. Und was glaubst du wohl aus deiner Erfahrung, du baust ja jetzt quasi, wie es in Deutschland heißt, einen Athleten von der Pike auf – oder wie die Engländer sagen „from the scratch“ und was ist im Sprint deiner Erfahrung nach eben einen Zeitraum vom Talent bis zur Elite? Gilt da auch die Zehn-Jahres-Regel?
HK: Ja, acht bis zehn Jahre bis die Weltspitze erreicht ist, wenn das alles stimmen wird. Vera hat auch schon wieder gesagt, nichts ist schwieriger als in die Zukunft zu sehen. Das ist schwierig, das ist klar. Und je weiter es weg ist, desto schwieriger ist es. Vielleicht geht sie nächstes Jahr studieren und hört auf mit Sprinttraining. Ich habe keinen kristallenen Ball, wo man in die Zukunft sehen kann, aber wenigstens versuchen wir das Beste daraus zu machen. Eines dieser Probleme ist – ich mache auch viele Vorträge für Talenttrainer, wie wir das hier in Holland haben. Vom olympischen Komitee gibt es diese Talente und jeder davon hat einen Talenttrainer. Das sind Leute die versuchen Talente zu suchen und vorzubereiten auf eine weitere Karriere. Und hier gibt es große Probleme, wenn ich frage: „Was ist der Unterschied zwischen einem richtigen Talent und einen guten Sportler?“ – „Oh, ein Talent hat Spielintelligenz, hat Einsicht, hat mehr Motivation, kann sich mehr durchsetzen.“ Okay, gut – schreibe ich mir auf so zehn/fünfzehn Faktoren. Nach einer halben Stunde frage ich aber: „Ihr habt nächste Woche einen Talent-Such-Tag organisiert, was macht ihr dort?“ – „Ah, da machen wir Medizinball-Wurf, 30 Meter-Hochstab, Standweitsprung …“ – „Oh, warte mal. Du hast gerade gesagt, das sind nicht die Faktoren, die den Unterschied machen zwischen einem richtigen Talent und einem guten Sportler. Also, ihr testet etwas ganz Irrelevantes, was nicht relevant ist dafür, ob man ein Talent ist oder nicht.“ Da wird es ganz stille im Raum, die sagen nichts mehr. Zu Recht, denke ich. Der Unterschied vom Talent wird meistens beschrieben mit mentalen Faktoren und am Ende testet ihr ihn aber für physische Faktoren. Da gibt es eine Diskrepanz, die man nicht lösen kann.
RH: Das heißt, du führst diesen Ansatz der Biopsychosozialen Einheit, auch emotionale und motivationale Faktoren. Macht eigentlich total Sinn und vielleicht tatsächlich ist es sehr einseitig, so eine Kehrseite der Medaille, die eigentlich gar nicht das testet, was sie testen soll.
HK: Ja, das ist einer der Irrwege, dass man immer versucht – und das ist ziemlich menschlich – zu versuchen mit einem Faktor das ganze Leistungsspektrum abzudecken und eine komplexe Leistung zu prognostizieren. Das heißt nur Lakattest und dann weiß man, wie schnell ein Läufer laufen wird. Technik und Taktik und mentale Faktoren sind nicht mehr wichtig. Nur Explosivkraft und all die anderen Faktoren, die werden vernachlässigt. Das ist ganz logisch, das ist ganz normal, aber das ist nicht adäquat, um zu Spitzenleistungen vorzubereiten. Man muss viele mehr Faktoren ins Auge fassen und nach viel mehr Faktoren schauen eigentlich.
RH: Das geht so ein bisschen in die Richtung, dass wir heutzutage vermehrt eine Tendenz zur Spezialisierung sehen. Das heißt, es gibt Spezialisten für alles Mögliche und die einzelnen Leute spezialisieren sich auf ein Gebiet. Und die Frage ist jetzt natürlich aus deiner sehr holistischen Perspektive: Wie beurteilst du als One Man Performance Center – jemand, der eigentlich alles kann und alles sehr gut weiß, das kann man ja ganz klar auch so sagen – diese Tendenz im Spitzensport zu vermehrter Spezialisierung? Das heißt, ein Athlet hat nicht mehr DEN Coach, der alles kann, alles weiß und das Ganze als nicht nur die Summe seiner Teile sieht, sondern ein Athlet hat heute den Biomechanik-Spezialisten, den Neuro-Spezialisten, den Movement-Repatterning, den Recovery-Spezialisten und 20 Leute um sich und die Frage ist: Wozu führt das? Führt das wirklich zu besseren Leistungen oder wie beurteilst du denn diese Situation der zunehmenden Spezialisierung im Spitzensport?
HK: Ich bin ein klarer Generalist. Nicht weil ich das so gerne möchte, aber wir haben einfach genommen nicht die Ressourcen einen Spezialisten dazu zunehmen, einen Physiotherapeuten oder einen Ernährungsspezialisten. Ich habe das selber machen müssen wegen Mangel an Ressourcen oder Geld. Das ist eins. Zweitens, was ich observiere ist, dass die Leistung nicht besser wird, je mehr Spezialisten man da hereinzieht. Das ist bestimmt nicht der Fall. Das kann man im Fußball sehen. Der Fußball ist nicht besser als vor vielen Jahren auch. Ich glaube, der Spezialismus kommt daher, dass man einen Platz sucht für seinen Spezialismus und sich beruflich unterscheiden möchte von anderen. Aber jetzt unterscheiden sich die Generalisten dann von all diesen Spezialisten – das ist es. Zweitens, die Chance für Konflikte ist sehr groß, weil jeder Spezialist denkt, dass er oder sie den großen Anteil an Leistungsverbesserung hat. Wenn die Leistung gut ist, sagt der Ernährungsspezialist: „Das ist, weil sie sich besser ernähren“, der Biomechanik sagt: „Weil die besser laufen und den Ball treffen“, und der Psychologe sagt: „Weil die mehr stressresilient sind, mit dem Stress besser hantieren können“. Aber die Möglichkeit ist, dass es alle falsch haben. Wenn es um einen großen Fehler geht, hat es der Trainer schon wieder gemacht. Der Spezialist hat keinen Anteil an Fehlern, nur am Erfolg der Leistung, und das finde ich ganz komisch. Wir Menschen sind keine Spezialisten. Es gibt Sachen, wo wir besser sind als andere, aber als Trainer kannst du dir nicht leisten dich zu spezialisieren. Es gibt ja ein ganzes Spektrum von Faktoren, die die Leistung bestimmen, und da musst du als Trainer immer die Übersicht behalten und das nicht bloß denn Spezialisten überlassen. Der amerikanische Autor Robert Heiner hat gesagt, Menschen sollen Brot backen, ein Auto bauen, sägen können – ganz viele Qualitäten –, ein Buch schreiben, ein Buch lesen, Gedichte machen, und ,in Kürze, sagt er, Spezialisation ist für Insekten. Und das fand ich sehr gut. Und Training im Sport ist ja auch kein Rocket Science. Das ist etwas mit Logik, man braucht auch keinen Intelligenzquotienten von 170, um Trainer zu sein im Sport. Das sieht man ja, Gott sei Dank, auch überall, dass das nicht wahr ist. Also, ich glaube an Generalisten. Man sollte sich vielleicht etwas besser vertiefen in diese einzelnen Spezialisierungen, darüber lesen, sich selber ausbilden darin, aber für alles einen Spezialisten – dann verliert man die Übersicht als Trainer auch, und das finde ich eine große Bedrohung des Berufs des Trainers.
RH: Du hattest bei der letzten Athletik-Konferenz quasi als Schlusswort in unserer Video-Zusammenfassung gesagt – da ging es um Sport-Technologie – und du hattest gesagt: „Technologie hat große Komplexität. Aus guten Trainern macht es bessere Trainer und aus mittelmäßigen macht es schlechtere Trainer.“
HK: Stimmt.
RH: Warum?
HK: Technologie ist nur –. Das ist vielleicht ein sehr kritischer Zeitpunkt in der menschlichen Geschichte. Vorher war Technologie uns zu Diensten. Man hat einen Hammer oder Pfeil und Bogen zum Schießen oder wir haben Computer gehabt, haben Dampfmaschinen gehabt. Das war uns zu Diensten. Aber wir kommen zu dem Punkt, wo der Mensch zu Diensten ist der Technologie. Und das ist ein sehr kritischer Punkt im allgemeinen Sinne. Aber man sieht auch das Internet und die neue Generation: Die jungen Trainer werden überschwemmt von allerhand Apps und Gadgets und Tools und Technologien, aber das Grundlagentraining, das machen die nicht mehr. Die gucken nicht zum Athleten oder kommunizieren mit dem Athleten, die gucken nur auf den Laptop oder auf das Handy, was da los ist. Und das ist eine große Gefahr. Technologie – es gibt viele Sachen, womit man Data sammeln kann, zum Beispiel Schlafdauer und HRV, mit GPS und so weiter und so weiter. Und das gibt nur Data, und Data sind komplett nutzlos für die meisten Trainer. Data ist nicht Information. Früher hatte man eine normales Telefon und dann hatte man diese Bücher mit all diesen Telefonnummern drin. Und Data ist eigentlich nur, man hat so ein Telefonbuch mit Zehntausenden von Telefonnummern, aber man weiß nicht, wen man anrufen möchte, wenn etwas los ist. Ich habe lieber ein Telefon, wo ich weiß, in diesem Fall sollte ich diese Person anrufen. Ich habe weniger Data, aber mehr Information, die ich anwenden kann. Das Problem ist in dieser großen, fast Diarrhö von Data zu finden, was wirklich wichtig ist, was relevant ist und was signifikant ist und die meisten Leute sehen das nicht und denken, dass alles signifikant und alles relevant ist für das Training. Und das ist nicht so. Es gibt keinen Filter mehr, das ist das große Problem des Internets. Es gibt keinen Filter.
RH: Das heißt, letzten Endes ist es nicht die Menge an Daten, sondern die richtigen Daten und die richtige Interpretation von Daten.
HK: Ja, genau, genau. Nicht „Big Data“, sondern „Small Data but relevant“ – das ist eigentlich wichtiger. Und die Technologie nimmt den Platz vom Menschen ein. Es ist eine Verunmenschlichung des Trainings. Es wird alles technologisch gelöst. Man glaubt, dass die Technologie die finale Lösung ist für alle Problem. Und das ist nicht so. Wir sind Menschen, wir haben menschliche Probleme, die nur Menschen lösen können und nicht ein Roboter oder Computer lösen können – obwohl ich gewiss diese Technologie nicht scheue, ich bin nicht konservativ, ich wende sehr viel Technologie eigentlich an, wenn man meine Trainingskonzepte sieht. Nur ich bin sehr kritisch darauf, das ist es eigentlich und nicht unkritisch auf Technologie.
RH: Das heißt, die Gefahr, dass Technologie letzten Endes den Trainer überflüssig macht, ist durchaus gegeben? Also, man schafft sich dadurch selbst ab?
HK: Nein, nein, das ist überhaupt nicht so.
RH: Okay.
HK: Jetzt sagt der Sportler: „Okay, ich bin müde.“ – „Warum bist du müde?“ – „Ja, das sagt meine Uhr: Ich bin müde.“ – „Deine Uhr sagt, dass du müde bist? Wie kann eine Uhr das sagen?“ Wir haben gelernt auf Technologie zu vertrauen – nur auf Technologie. Das finde ich ganz schlimm. Das sollte nicht so sein. Das ist eine Zusammenarbeit von Artificial Intelligence und Human Intelligence. Wenn die beiden zusammen arbeiten, bist du unschlagbar, aber nur Artificial Intelligence, das ist nur Daten und Ergebnis – das wird sowieso nichts. Und die menschliche Intelligenz ist beschränkt, wir können nicht alles sehen. Im Sprint-Bereich können wir nicht sehen, was die Kontaktzeit ist oder Flugzeit, die Änderung der Kniewinkel im vollen Sprint. Das können wir nicht sehen, da sind wir beschränkt, da brauchen wir Technologie.
RH: Das heißt, dass eine sollte das andere ergänzen und nicht ersetzen?
HK: Genau, genau. Hundertprozentig, ja.
RH: Ja. Das heißt, dann lass uns noch mal zu zukünftigen Entwicklungen kommen in der Sport-Technologie. Oder vielleicht lass uns da einmal insbesondere auf das Schnelligkeitstraining eingehen, weil wir ja noch mal bei deinem Thema von der Athletik-Konferenz bleiben wollen. Denn die generellen Entwicklungen, das wäre vielleicht noch mal einen separaten Podcast wert, denn da gibt es noch einige neue Dinge, an denen du jetzt wieder werkelst als Early Adopter. Man kann ja schon sagen, dass Henk Kraaijenhof ein Early Adopter in allen möglichen Technologien ist, das ist ganz klar Fakt. Und wenn man sieht, welche Technologien Henk zu welcher Zeit eingesetzt hat, war er seiner Zeit stets voraus. Aber lass uns, wie gesagt, noch mal zum Schnelligkeitstraining kommen. Welche zukünftige Entwicklungstendenzen siehst du denn da im Schnelligkeitstraining?
HK: Na, es gibt ein paar positive Tendenzen, es gibt ein paar negative Tendenzen. Eine der positiven Tendenzen ist die Wichtigkeit des neuromuskulären Systems. Das neurologische System wird immer wichtiger, nicht nur die Muskeln oder Biomechanik. Ich glaube, das kommt durch die Verbesserung der Informationen, durch Neuro-Science verstehen wir besser, was im Kopf los ist und im neuromuskulären System, nicht nur in den Muskeln oder in den Kniewinkeln und so weiter, oder nicht nur im Laktat oder areoben oder anaeroben Bereich, im peripheren Bereich. Ich glaube das ist eine günstige Entwicklung. Aber es dauert immer 15 bis 20 Jahre bis diese neuen Ergebnisse aus der Wissenschaft, aus dem Labor, auf den Leichtathletik-Anlagen bis zum Trainer kommen. Diese Zeit ist viel zu lange. Es gibt so viele neue Sachen, wovon die Trainer keine Ahnung haben, eigentlich in den Grundlagen. Die kaufen die neusten Apps, weil im letzten Monat eine neue App kam, aber das ist nicht, was ich meine. ich meine Grundlagenerkenntnis und verstehen, wie der Körper mit unserem Geist wirkt.
RH: Ist das auch gleichzeitig für dich ein Plädoyer zu mehr oder einer besseren Ausbildung von Trainern? Denn du hast ja auch immer mal wieder kritisiert, dass die Grundlagenausbildung von vielen Trainern zu wünschen übrig lässt.
HK: Ja.
RH: Siehst du das tatsächlich so? Und wenn ja, welche Möglichkeiten siehst du, dieses Problem zu verbessern?
HK: Ja. Ich habe Ausbildung gemacht in Kanada, Vereinigten Staaten, in China Australien, natürlich Holland, Belgien, Schweiz – eigentlich überall mit Trainern geredet und gehört, was die Trainer wussten. Und die Trainer haben immer die Neigung sich an den neuesten Trends zu orientieren statt an den Grundlagen. Die fehlen oft, denn die Grundlagen machen keinen Spaß, die Grundlagenerkenntnisse kosten Zeit. Und was man auch sieht, dass es wenig Respekt gibt für Erfahrungserkenntnisse oder empirische Erkenntnisse. Für rein wissenschaftliche Ergebnisse, eine kleine Untersuchung: „Henk, ich habe gelesen dass …“ – eine kleine, total unwichtige Untersuchung, die nicht Beweis ist. Das ist nur eine Gruppe von ganz mittelmäßigen Sprintern, die laufen 12 Sekunden und dann denkt man, dass das Training von talentierten Sprinter beeinflusst wird durch diese Untersuchung, die etwas sagt. Und natürlich ist das nicht so. Das sind die Beschränkungen der Sportwissenschaft. Aber man sieht doch, die großen Einflüsse der Sportwissenschaften werden immer größer und größer, und weniger Einfluss von der Trainingslehre und vom Trainer und von Erfahrung und mehr von den Sportwissenschaften. Ich finde die Sportwissenschaft – speziell aus Deutschland, da bin ich ein bisschen enttäuscht. Sportwissenschaft in den 60er und 70er Jahren war unglaublich gut in Deutschland und jetzt, was aus Deutschland kommt, kann man eigentlich vernachlässigen. Ich verstehe nicht warum das ist, vielleicht das Gesetz vom hemmenden Vorsprung oder so etwas, oder dass in der Ausbildung etwas schief ist, aber es kommt nichts Grundlegendes aus Deutschland mehr. Es kommt aus aller Welt, aber nicht aus Deutschland. Und ich muss sagen, das enttäuscht mich ein bisschen, weil ich ein großer Fan bin. Mein Bücherschrank ist eigentlich gefüllt mit deutschen Büchern: Ließen, Schmidtbleicher – alles und jetzt in den letzten zehn Jahren kein deutsches Buch mehr, was ich der Mühe wert fand es zu kaufen.
RH: Glaubst du, da ist auch ein Zusammenhang zu sehen zum Medaillenspiegel, der eigentlich seit der Wiedervereinigung permanent runter gegangen ist in den olympischen Spielen? Wenn man 88 mal sieht vielleicht, die DDR, nur 16 Millionen Einwohner mit über 100 Medaillen und dann nach der Wiedervereinigung zusammen eigentlich einen kontinuierlichen Rückgang. Wie siehst du denn das?
HK: Ja, ich glaube schon. Es gibt zwei Faktoren. Erstens das Aufhören der DDR. Abgesehen von allen negativen Faktoren, die auch mit dem Spitzensport dort vermischt werden, aber es gab sehr intelligente Menschen mit sehr guten Ideen über Training und Leistung, Anpassung des Organismus an Training und so weiter. Aber zweitens natürlich in Westdeutschland, damals gab es auch diesen Konkurrenzkampf und jetzt, wo dieser weg ist, bleibt man auch stehen. Es gibt keinen Konkurrenzkampf mehr, zu sehen, wer am besten ist, und es wird vielleicht weniger Geld gespendet oder das Geld geht zu den falschen Stellen. Irgendwo ist das für mich als Ausländer schwierig zu verstehen, was da richtig los ist. Aber das Verschwinden des DDR-Spitzensports hat wenigstens damit zu tun. Es gibt doch diese Brain-Drain Trainer sind überall woanders hingegangen, nach Österreich, nach China, nach Südafrika und so weiter – die sind verschwunden. Eigentlich ist das schade, es gab kein organisiertes und strukturiertes System mehr, muss ich mal sagen.
RH: Glaubst du, dass bei der jetzigen Entwicklung zumindest – ich weiß nicht, ob es in Holland vielleicht ähnlich ist – das beispielsweise der Fußball alles andere aufgesogen oder verdrängt hat? Also, Fußball ist die Sportart Nummer eins. Es gibt Talent Scouts, die hoch bezahlt sind, die suchen Talente, aber für Fußball. Und wenn einer für den Fußball nicht geeignet ist, vielleicht aber für Leichtathletik, dann sehen die das aber nicht, weil die suchen ja nur Fußball Talente. Die könnten ja sagen: „Du bist aber für Leichtathletik geeignet, geh doch mal da und da hin.“ Das heißt, dass der Fußball alle anderen Sportarten verdrängt, auch medial. Das heißt, es gibt zwei Stunden Vorberichterstattung, zwei Stunden Nachberichterstattung und dann im Nachrichtenblock kommen dann mal die ganzen restlichen Sportarten. Ist das vielleicht in Holland genauso , dass eigentlich alles wie ein Magnet zum Fußball gesaugt wird und alle anderen Sportarten, die sind halt für Leute völlig unattraktiv, weil nur im Fußball kann man es zu irgendetwas bringen?
Sehe Fußball nicht durch die Augen des Spitzensportlers, sondern durch die Augen von Business und Entertainment.
HK: Ja, hundertprozentig. Ein guter Freund von mir ist Direktor einer der besten Fußballvereine von Holland und der war olympischer Volleyball-Trainer und hat mir die Augen geöffnet und der sagte ganz klar: „Henk, sehe Fußball nicht durch die Augen des Spitzensportlers, sondern sehe Fußball durch die Augen von zwei Sachen: Business und Entertainment.“ – Geschäfte und Unterhaltung. Und dazu kommt noch eine andere Frage: soziale Kohäsion, Social Cohesion. (Alle Holländer sind für das Orange Team) das bringt Leute zusammen. Ein Athlet oder Eisschnellläufer bringt das Volk nicht zusammen, aber die Fußballmannschaft, die bringt das sowieso. Also wenn man Fußball sieht durch diese Brille oder diese Augen, dann versteht man, was da wirklich los ist und das hat dann eigentlich mit Sport sehr wenig zu tun. Das hat zu tun mit Transfersummen, das hat zu tun mit halbleeren Stadions, die dann auch wieder verkauft werden durch Gemeinden, unglaubliche Schulden der Fußballvereine in Madrid und Barcelona, wo der eigentlich diese Vereine auch noch sponsort. Das ist eigentlich nur Business, das hat mit Sport wenig zu tun und leider, das geht auf die Spesen von den anderen Sportarten, das ist bestimmt wahr, ja.
Fußball ist Krieg.
Währung sind die Emotionen der Zuschauer.
RH: Also Fußball quasi als Brot und Spiele der Neuzeit. Also, da hat sich nichts dran geändert, das heißt Gladiatoren, die in der Arena kämpfen. Und du hattest, glaube ich, mal in deinem Buch De kunst van presteren gesagt, die Währung sind die Emotionen der Zuschauer. Habe ich das so korrekt wiedergegeben?
HK: Ja. Ja, das ist es. Ein Bekannter holländischer Fußballtrainer hat gesagt: „Fußball ist Krieg“ und da hat er bestimmt ein bisschen recht gehabt. Es ist ja Competition im Höchsten, in sozial akzeptabler Form. Es gibt zwei Mannschaften und diese Lieder und die Fahnen und ja, es ist noch immer so, die alten Gladiatoren sind noch immer da und tragen jetzt Fußballschuhe und keine Schwerter und Schilde mehr.
RH: Ja, vielleicht passt das ja auch dazu. Ich erinnere an Deutschland die WM 2006 – Deutschland, das Sommermärchen. Das heißt, die Medien haben sich überschlagen, Deutschland hat eine tolle Weltmeisterschaft gespielt, alle waren hin und weggerissen über den dritten Platz. Wohingegen vier Jahre vorher beim zweiten Platz alle total enttäuscht waren. Normalerweise wenn es um High Performance geht, sind das Results, also Ergebnisse, ist der zweite Platz besser als der dritte. Aber in diesem Fall war der dritte Platz besser als der zweite und ich finde, man kann sehen, wie sehr die Realität durch die Medien kreiert wird. Also, die Medien kreieren die Realität und die konnten eben die Realität kreieren, dass der dritte Platz besser ist als zweite Platz und die Emotionen so weit hoch kochen, dass eben alle total begeistert sind, wenn sie im Grunde genommen schlechter abschneiden.
HK: Ich würde nicht sagen, die Medien sind schuld daran, aber bestimmt kneten die Medien die Perception, die Wahrnehmung des Publikums, des Fokus und das kann sehr vorteilig sein, aber auch sehr nachteilig. Und man sieht, dass es eigentlich ganz irrational ist, dass es eine große Masse von Irrationalität gibt im Sport. Noch mal, Sport ist ja größtenteils emotionale Werte, dass man traurig ist, weil seine Mannschaft verliert, und dass man himmelhochjauchzend ist, wenn die Mannschaft gewinnt – das brauchen wir! Wozu brauchen wir, um uns glücklich zu machen, eine Goldmedaille oder eine erste Stelle in der Fußballweltmeisterschaft? Ich bin sowieso glücklich – ob meine Athletin gewinnt oder verliert, das tut nichts ab von meinem Glück oder meiner Wellness oder meiner Stimmung. Das ist etwas ganz anderes. Aber wir sind großer Meister von Irrationalität und das macht es auch noch spannend.
RH: Ja. Nichtsdestotrotz hat der Fußball ja dennoch auch an, sagen wir mal, Know-how gewonnen. Insbesondere war es immer schon so, dass die Spielsportarten von den Erfahrungen der Einzelsportarten letzten Endes profitiert haben. Das ist sehr traditionell, weil da wusste man, was wirkt und was nicht. Und du hattest ja mal – in den Neunzigern war das, glaube ich – auch für Juventus Turin gearbeitet?
HK: Ja.
RH: Was war genau da deine Aufgabe und wie konntest du da auf die Leistungsfähigkeit der Spieler einwirken?
HK: Erstens habe ich nicht direkt mit den Spielern gearbeitet ich war nur als Berater vom Konditionstrainer im Krafttraining und in Ernährung eigentlich, und ich muss mal sagen, die Professionalität von Spieler und Stab war sehr gut, war sehr professionell. Aber es gab ja auch keine Amateure, alle waren sehr gut bezahlt für jede Dienstleistung. Und als Leichtathletik-Trainer wirst du überhaupt nicht bezahlt für deine Dienstleistung, also da kannst du auch weniger erwarten. Man macht das nur ehrenamtlich oder nur als Hobby und da gab es alles hochprofessionelle Leute, die gut bezahlt werden auch noch. Aber am Ende ist das natürlich speziell im Bereich vom Strength and Conditioning, Konditionstraining, immer die für individuelle Sportarten vom Schnelligkeitstraining, vom Krafttraining vom Ausdauertraining. Das ist immer noch hoch und auch von der Ernährung. Im Fußball war das nur ein Wir essen jetzt ein Steak und Pommes – und das ist es schon. Bis vor Kurzem war das noch OK. Spitzensportler und speziell zum Beispiel Ausdauerathleten und Bodybuilder wissen schon viel mehr über Ernährung als jeder Fußballer oder Ernährungsberater im Fußball. Das war gut. Ich glaube, wir haben schon etwas gebracht. Das Denken über Ernährung, dass man überhaupt darüber nachdenkt. Das Denken über Training, dass man nicht zu viel trainiert. Dass auch ein Fußballspieler müde ist, dass er das nicht nur sagt, weil er ein hochbezahlter Millionär ist, der nur faul ist und nur in der Disco seine Zeit verbringt, dass der auch richtig müde sein kann, dass sich auch ein Fußballspieler überlastet kann – diese ganze Belastung, nicht nur vom Sport, aber auch vom Privatleben und auch vom Druck von den Medien. Ich kann nicht mal ruhig in einem Restaurant sitzen ohne Fotos, ohne Selfies und so weiter. Und dass das natürlich am Ende belastend und stressvoll ist, das ist auch wichtig zu lernen von dieser Sportart.
RH: Also nach wie vor spielt das Belastungsmanagement eine große Rolle und das, so wie du das eben siehst, noch nicht in der vollen Komplexität auch erkannt wurde von allen Beteiligten, vielleicht auch aus dem Grund, weil zu viele einzelne Spezialisten um diese Leute herum gereiht sind?
HK: Ja. Ja, stimmt. Problem ist natürlich, wenn der Spieler in der ersten Hälfte bei Juventus gut spielt, in der zweiten Hälfte ganz schlecht spielt, sagt der Ernährungsberater: „Oh, der hat im nicht genug gegessen oder getrunken, deshalb. Es ist eine Ernährungsfrage.“ Der Psychologe sagt: „Es ist eine Stressfrage, eine Druckfrage. Er konnte den Druck in der zweiten Hälfte nicht bewältigen.“ Und der Konditionstrainer sagt: „Ja, da habe ich schon gesagt, der ist müde, der hat keine Ausdauer.“ Jeder Spezialist guckt nur durch seine eigene Brille. Dieses Phänomen, was wir alles klar sehen und das ist eine Gefahr von diesem Spezialismus, dass jeder nur durch seine eigene Brille schaut.
RH: Und natürlich auch das Problem des Sportlers oder Spielers, der gar nicht mehr weiß, wem er sich eigentlich anvertrauen soll oder wer seine Bezugsperson ist, was früher ganz anders war. Da gab es eine oder zwei Bezugspersonen und jetzt gibt es einen ganzen Stab an Beratern und Spezialisten. Und gerade wenn man sehr jung ist und noch nicht voll von der Persönlichkeit ausgereift, wie es ja oft im Profisport, gerade im Fußball, der Fall ist, dann hat man sicherlich auch ein Problem, was seinen Werdegang oder seine Persönlichkeitsentwicklung angeht, weil jeder will irgendwie ran, jeder will sich mit einem Selfie bei Instagram neben dem Fußballer fotografieren: „Guckt mal, den trainiere ich!“.
HK: Ja, das ist auch ein Problem. Man weiß nicht mehr, was da los ist. Jeder Spezialist kommt mit seiner eigenen Problemlösung und da hat der Spieler eigentlich keine Ahnung mehr, was das richtige Problem ist. Der hat nur Probleme. Und der Trainer sagt: „Du hast kein Problem, du hast nur schlecht gespielt und nächste Woche machen wir es besser“, statt zum Psychologen zu gehen und seine Ernährungsmaßnahmen zu ändern oder mehr Ausdauertraining zu machen in dieser Woche. Das Wichtige, wenn man ein Problem konstatiert eine sogenannte Lösung hat für das Problem – das ist ein anderes Problem des Spezialisten natürlich. Und der Trainer denkt nicht in Problemen, der Trainer denkt eigentlich in Lösungen – und das ist auch noch gut. Die alle sind Analytiker und der Trainer ist oft ein Synthetiker, der es schafft zu sagen: „Es ist einfach beim Fußballspiel oder 100-Meter-Lauf zu analysieren wie viele Schritte, Kontaktzeiten, Schrittfrequenz und so weiter – das können wir alle, das ist kein Problem.“ Nehmen wir dein Handy, du nimmst einen Schraubenzieher und nimmst das auseinander und hast 200 Teile dort liegen. Das eine Problem ist, du erkennst das nicht mehr als Handy. Das zweite ist, es arbeitet nicht mehr, denn es ist auseinander genommen. Drittes ist, versuche es einmal wieder wirken zu lassen, wieder aufzubauen und das ist schwieriger. Synthetiker, was Trainer eigentlich sind, eine Leistung synthetisieren – das ist schwierig. Einfach ist es das alles auseinander zu nehmen und zu analysieren, das ist einfach. Aber die Bildung eines Spielers das ist die schwierige Aufgabe. Und keiner lernt das mehr, jeder ist Analytik geworden.
RH: Ja. Henk, ich darf mich erst mal bedanken für deine Expertise, unheimlich spannend! Und ich glaube, wir können da auch noch stundenlang weiter reden.
HK: Ich fürchte das auch (lacht).
RH: Und ich glaube, es gibt aber hier noch mal sehr viele Punkte, wo wir sicherlich noch mal separate Interviews auch machen werden. Also, ich würde mich freuen, wenn du da noch mal zur Verfügung stehen würdest, weil mir brennen noch so viele Themen auf den Fingern, die ich gerne mal mit dir diskutieren würde und die sicherlich auch für die Zuschauer interessant sind. Also, ich darf mich zunächst mal für deine Zeit bedanken und für diejenigen, die Henk auch mal live erleben wollen und vielleicht ihm persönlich Frage stellen wollen, darf ich noch mal einladen zu seinem Seminar auf der Athletik-Konferenz im September: „Schnelligkeitstraining – Mythen und Realität“. Und vielleicht werden wir da sogar die Möglichkeit haben sein neues Nachwuchstalent in der Praxis zu sehen. Was natürlich unheimlich interessant ist, mal auch dabei gewesen zu sein, wie das in der Praxis aussieht. Es wird also nicht nur Theorie geben in dem Seminar, sondern Theorie und Praxis werden verknüpft. Und nutzt die Möglichkeit von einem echten Meister zu lernen, einem echten Mentor. Die Gelegenheit hat man heute nicht mehr so oft von jemandem zu lernen, der so ein komplexes Wissen hat. Deswegen darf ich mich für eure Zeit bedanken, auch für die Zeit von Henk Kraaijenhof und sage Tschüss, bis zum nächsten Podcast, Robert Heiduk.